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Wenn wir das Wort Barrierefreiheit hören, denken wir sofort an die speziellen Rampen bei Linienbussen, die ausgeklappt werden können und an elektronische Türöffner. Allerdings sind kleine architektonische Veränderungen oder Anpassungen an Fahrzeugen allein nicht ausreichend, um das alltägliche Leben in Gänze barrierefrei zu gestalten.

Barrierefreiheit meint vielmehr, dass öffentliche Plätze, Arbeitsplätze, Verkehrsmittel, Wohnungen, Gebrauchsgegenstände, Straßenführungen, Dienstleistungen und Freizeitangebote für alle ohne fremde Hilfe zugänglich sind. Sie bedeutet auch, dass barrierefreie Formulare nicht in komplizierter Amtssprache verfasst werden, sondern vielmehr in alltagstauglicher, verständlicher Sprache.

Ferner bedeutet Barrierefreiheit, gehörlosen Menschen einen Vortrag zugänglich zu machen, etwa durch den Einsatz eines Gebärdensprachdolmetschenden.

Barrierefreiheit bedeutet in der heutigen Zeit auch digitale Barrierefreiheit – Internetseiten müssen so gestaltet werden, dass sie jeder die Möglichkeit hat, sie zu nutzen. Dazu zählt etwa das Hinterlegen von Bildbeschreibungen und die Möglichkeit Videos in barrierefreien Formaten zu nutzen, dazu dient bspw. die Audiodeskription, Untertitel und/oder Gebärdensprache.

Auch Menschen ohne Behinderung profitieren von Barrierefreiheit; ein Aufzug ist für eine Familie mit Kinderwagen genauso hilfreich wie für Senioren. Texte mit leichter Sprache und Bebilderung nutzt ebenso Menschen, die (noch) wenig Deutsch sprechen, kaum lesen können und/oder sich an einem Ort nicht auskennen.

Gleichberechtigte Teilhabe

Es geht in der Summe darum, Hindernisse zu beseitigen und eine gleichberechtigte Teilhabe für alle Menschen zu ermöglichen.

In vielen Ländern gibt es Gesetze und Vorschriften, die sicherstellen sollen, dass öffentliche Gebäude, Verkehrsmittel und andere Einrichtungen barrierefrei sind. Dies umfasst Rampen und Aufzüge für Rollstuhlfahrer, breite Türen und Flure für Menschen mit Gehhilfen oder Kinderwagen, taktilen Bodenmarkierungen für Menschen mit Sehbehinderung und barrierefreie Toiletten.

Barrierefreiheit beinhaltet auch die Bereitstellung von Informationen in zugänglicher Form. Dies kann bedeuten, dass Informationen in Brailleschrift für blinde Menschen bereitgestellt werden oder Untertitel für Hörgeschädigte verfügbar sind.

Barrierefreiheit als Ziel ist nicht nur bedeutsam für Menschen mit Behinderungen, sondern auch für ältere Menschen oder Menschen mit temporären Einschränkungen aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten.

Die Umsetzung von Barrierefreiheit erfordert daher eine umfassende Planung und Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Architekten, Bauunternehmen und anderen relevanten Akteuren. Es ist wichtig, dass Barrierefreiheit von Anfang an die Planung neuer Gebäude und Infrastrukturen einbezogen wird.

Insgesamt ist das Thema Barrierefreiheit ein grundlegendes Prinzip, das darauf abzielt, die Chancengleichheit und Teilhabe aller Menschen zu fördern. Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiven Gesellschaft, in der niemand aufgrund von physischen oder kognitiven Barrieren benachteiligt wird.

Barrierefreiheit im digitalen Raum

Auch der digitale Raum, besonders Webseiten und digitale Inhalte müssen barrierefrei gestaltet sein, damit sie von Menschen mit Behinderungen problemlos genutzt werden können, unabhängig der Fähigkeiten oder technischen Voraussetzungen.

Ein wichtiger Aspekt der barrierefreien Gestaltung von Webseiten ist die Gewährleistung einer guten Lesbarkeit. Dies beinhaltet die Verwendung einer klaren Schriftart und ausreichendem Kontrast zwischen Text und Hintergrund. Menschen mit Sehbehinderungen oder Farbsehschwäche müssen in der Lage sein, den Inhalt der Website ohne Schwierigkeiten lesen zu können.

Wesentlich ist auch die detaillierte Beschreibung der Inhalte, bei der Verwendung von alternativen Texten für Bilder. Menschen mit Sehbehinderungen können diese Alternativtexte mithilfe von Screenreader-Software hören, und sich so selbst ein Bild der grafischen Darstellung machen. Ferner sollten auch Videos auf Websites mit Untertiteln versehen werden, um Hörgeschädigte einzubeziehen.

Die Navigation auf einer Website sollte klar und konsistent sein. Eine gut strukturierte Menüführung und sinnvolle Überschriften erleichtern Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder motorischen Einschränkungen, das Navigieren auf der Website. Wichtig ist auch sicherzustellen, dass interaktive Elemente auf der Website mit einer Tastatur bedienbar sind, da einige Menschen möglicherweise keine Maus verwenden können.

Zuverlässige Darstellung

Barrierefreiheit auf Webseiten bedeutet zusätzlich, dass die Darstellung auf verschiedenen Geräten und Bildschirmgrößen zuverlässig funktioniert. Responsives Design ermöglicht es Menschen mit unterschiedlichen Geräten, auf den Inhalt der Website zuzugreifen, ohne dass sie zoomen oder horizontal scrollen müssen.

Die Einhaltung von Webstandards wie HTML, CSS und WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung barrierefreier Websites. Diese Richtlinien bieten detaillierte Empfehlungen und Best Practices für die Gestaltung von barrierefreien Webseiten.

Insgesamt ist Barrierefreiheit auf Webseiten von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass alle Menschen Zugang zu Informationen und Dienstleistungen im Internet haben und ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer inklusiven digitalen Gesellschaft, in der niemand benachteiligt wird.

© Matthew Henry | Unsplash

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