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In einer Gesellschaft, die sich rühmt, inklusiv und für alle zugänglich zu sein, wird das Thema Barrierefreiheit oft auf physische Hindernisse reduziert. Rampen für Rollstuhlfahrer oder taktiler Bodenbelag für Sehbehinderte sind wichtige und sichtbare Zeichen einer inklusiven Gesellschaft.

Doch während wir uns darauf konzentrieren, den physischen Raum barrierefrei zu gestalten, dürfen wir nicht übersehen, dass sich ein großer Teil unseres Lebens in der digitalen Welt abspielt. Daher rückt die digitale Barrierefreiheit immer mehr in den Fokus.

Digitale Barrierefreiheit: Ein Überblick

Digitale Barrierefreiheit bezieht sich auf die Gestaltung und den Zugang von digitalen Inhalten, Diensten und Technologien für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Es geht darum, sicherzustellen, dass digitale Angebote für alle Menschen nutzbar sind, unabhängig von körperlichen, kognitiven, sensorischen Fähigkeiten.

Welche Einschränkungen?

Die Aufteilung der Einschränkungen bei Menschen mit Behinderung kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Einige mögliche Einschränkungen sind:

  • Körperliche Einschränkungen: Mobilitätsprobleme, Schwierigkeiten beim Gehen oder Stehen, fehlende oder eingeschränkte Gliedmaßenfunktionen.
  • Sensorische Einschränkungen: Seh- oder Hörverlust, eingeschränkte Kommunikationsfähigkeiten.
  • Kognitive Einschränkungen: Lernschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme, Schwierigkeiten bei der Informationsverarbeitung.
  • Psychische Einschränkungen: Angststörungen, Depressionen, bipolare Störungen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Aufteilung nicht umfassend ist und dass jeder Mensch mit Behinderung individuelle Bedürfnisse und Einschränkungen hat.

Wenn Webseiten und Apps für alle zugänglich sind, profitiert nicht nur eine Minderheit, sondern die gesamte Gesellschaft. Warum?

  1. Universelles Design: Ein zugängliches Design ist in den meisten Fällen auch ein klares und benutzerfreundliches Design. Dies nützt jedem, unabhängig von seinen Fähigkeiten.
  2. Breitere Zielgruppe: Unternehmen, die ihre Webseiten barrierefrei gestalten, erreichen ein breiteres Publikum und können somit ihre Marktposition stärken.
  3. Gesellschaftliche Verantwortung: Es ist unsere Pflicht als Gesellschaft, sicherzustellen, dass jeder gleichberechtigt am digitalen Zeitalter teilnehmen kann.  

Wie erreicht man digitale Barrierefreiheit?

  1. Kontrastreiches Design: Für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen ist es wichtig, genügend Kontrast zwischen Text und Hintergrund zu haben.
  2. Text-zu-Sprache-Funktion: Diese ermöglicht es blinden und sehbehinderten Menschen, den Inhalt einer Website oder App zu erfassen.
  3. Bedienbarkeit mit Tastatur: Menschen mit motorischen Einschränkungen sollten in der Lage sein, eine Website oder App nur mit der Tastatur zu navigieren und zu bedienen.
  4. Einfache Sprache und Struktur: Dies kommt Menschen mit kognitiven Einschränkungen zugute und macht den Inhalt allgemein verständlicher.
  5. Untertitel und Gebärdensprache: Für gehörlose und schwerhörige Menschen sind Untertitel bei Videos oder die Integration von Gebärdensprache essenziell.

Schlussgedanken

Während wir weiterhin daran arbeiten, unsere physische Welt zugänglich zu machen, dürfen wir die digitale Welt nicht vernachlässigen. In einer Zeit, in der so viele Aspekte unseres Lebens online stattfinden, muss digitale Barrierefreiheit Priorität haben, damit jeder die gleichen Chancen und Möglichkeiten in unserer digital vernetzten Gesellschaft hat.

Digitale Barrierefreiheit darf nicht als Bürde oder notwendiges Übel gesehen werden, sondern als Chance für Unternehmen, eine klare Haltung zu Inklusion und einer diversen Gesellschaft zu kommunizieren. Gerade in der heutigen Zeit sind diese Werte für viele potenziellen Kunden und Mitarbeitenden von großer Bedeutung.

© Matthew Henry | Unsplash

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