profiforms Blog: Trends und Insights

PDF/UA – Der Standard für barrierefreie PDF-Dokumente

Geschrieben von Gwendolyn Motejadded | 17. Oktober 2023

Seit der Einführung des PDF-Formats in den 1990er Jahren hat sich das Format zu einem der weltweit häufigst verwendeten Formate für den Austausch elektronischer Dokumente entwickelt. Von Geschäftsberichten über wissenschaftliche Artikel bis hin zu eBooks – PDFs sind überall. Doch trotz seiner Beliebtheit hat das PDF-Format auch seine Kritiker, besonders wenn es um Barrierefreiheit geht. Hier kommt der PDF/UA-Standard ins Spiel.

In einer digital vernetzten Welt, in der Informationen auf Knopfdruck verfügbar sind, könnte man meinen, dass der Zugang zu diesen Informationen für jeden gleich ist. Leider ist das nicht immer der Fall. Für Menschen mit Behinderungen können viele digitale Formate, einschließlich PDFs, Hürden darstellen, die den Zugang zu wichtigen Inhalten erschweren. Hier setzt PDF/UA an, und in diesem Artikel erfahren Sie, warum es die Waffe der Wahl für eine inklusive Digitalisierung ist.

Was ist PDF/UA?

PDF/UA steht für "PDF/Universal Accessibility". Es handelt sich dabei um einen internationalen Standard (ISO 14289), der 2012 veröffentlicht wurde und Anforderungen für die Erstellung und Bearbeitung von barrierefreien PDF-Dokumenten festlegt. Ziel des Standards ist es, sicherzustellen, dass PDF-Dokumente von allen Nutzern, einschließlich Menschen mit Behinderungen, gleichermaßen genutzt werden können.

Warum ist PDF/UA wichtig?

Barrierefreiheit ist nicht nur eine Frage der sozialen Inklusion, sondern auch ein gesetzliches Anliegen in vielen Ländern. Viele Regierungen haben erkannt, dass der Zugang zu Informationen und Diensten für alle Bürger gewährleistet sein sollte, unabhängig von ihren physischen oder sensorischen Fähigkeiten.

Darüber hinaus sind barrierefreie Dokumente nicht nur für Menschen mit Behinderungen nützlich. Ein gut strukturiertes und barrierefreies PDF kann beispielsweise auch auf einem Mobilgerät besser dargestellt werden oder ist leichter durchsuchbar und somit nutzerfreundlicher für alle.

 

Hauptmerkmale von PDF/UA

Es gibt mehrere technische Anforderungen, die ein PDF erfüllen muss, um als PDF/UA-konform zu gelten:

  1. Strukturierte Inhalte: Das Dokument muss über eine logische Struktur verfügen, die den Inhalt in einer sinnvollen Reihenfolge darstellt. Dies kann durch Tags erreicht werden, die den Inhalt kategorisieren, wie z.B. Überschriften, Absätze oder Listen.
  2. Textalternativen: Grafiken, Bilder und andere nicht-textliche Inhalte müssen Textalternativen (Beschreibungen) haben, damit sie von Screenreadern interpretiert werden können.
  3. Lesereihenfolge: Der Inhalt des Dokuments muss in einer logischen Reihenfolge angeordnet sein, die der vorgesehenen Lesereihenfolge entspricht.
  4. Zugängliche Formulare: Wenn das Dokument Formulare enthält, müssen diese so gestaltet sein, dass sie mit Hilfstechnologien, wie z.B. Screenreadern, ausgefüllt werden können.
  5. Metadaten: Das Dokument muss Metadaten enthalten, die angeben, dass es PDF/UA-konform ist.

Herausforderungen und Vorteile von PDF/UA

Die Umsetzung des PDF/UA-Standards kann zunächst als Herausforderung erscheinen, insbesondere für Organisationen, die bereits eine große Menge an PDF-Inhalten haben. Es kann zeitaufwändig und kostspielig sein, ältere PDFs nachträglich anzupassen.

Trotzdem überwiegen die Vorteile. Ein barrierefreies PDF sorgt nicht nur für eine größere Reichweite und bessere Benutzererfahrung, sondern erfüllt auch gesetzliche Anforderungen. Darüber hinaus kann es das Unternehmensimage verbessern und zeigt soziale Verantwortung.

 

 


Schlussgedanken

PDF/UA ist mehr als nur ein weiterer technischer Standard. Es ist ein Schritt in Richtung einer inklusiveren digitalen Welt, in der jeder Zugang zu Informationen hat. In einer Zeit, in der die Digitalisierung immer weiter fortschreitet, sollte Barrierefreiheit an vorderster Front stehen – und PDF/UA zeigt den Weg dorthin an.

© Matthew Henry | Unsplash